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Eigentlich gibt's nichts besonderes

Moinchen!

(Ich habe mir irgendwann mal vorgenommen, jedesmal eine andere Begrüßung zu verwenden, also muß ich jetzt langsam mal anfangen, welche zu erfinden.)

Fernsehen

Gestern Abend habe ich zufällig Arte angeschaltet, und wieder einmal war ich überrascht. Eine Frau ging in einen Bahnhof in Tokyo, dann in eine Bahn, ließ eine kleine Papptüte liegen und stieg wieder aus. Dann ging sie zum Fundbüro der Bahnlinie, um den Apparat dort vielleicht wieder abzuholen. Tatsächlich war die Tüte inklusive Kamera im Fundbüro, und ein lässig über den ganzen Bildschirm blinkendes 'FOUND!' (mit eingespielten Klatschen) machte dann auch mich froh.

Soweit war das skurril, aber dann kam eine Aufnahme von ganz vielen Japanern in einem anderen Bahnhof, und unten im Bild wurde '#2, Odakyu Line, Shinjuku Station' eingeblendet, und die Story wiederholte sich, diesmal leider ohne Erfolg, was mit einem groß blinkenden 'LOST!' und entsprechendem 'Oh...' quittiert wurde.

Da schöpft der aufmerksame Fernsehzuschauer natürlich Verdacht!

Während der Versuche 3 & 4 habe ich überlegt, ob wohl tatsächlich jemand daran interessiert sein könnte, so eine Art 'Verloren-Gefunden-Test' in Tokyoter Bahnen zu machen, wohlgemerkt um es dann einem Publikum aus Franzosen und Deutschen zu zeigen. Die musikalische Untermalung mit ziemlich schnellem Techno hörte sich aber mehr nach Experimentalfilm an.

Letztendlich gingen bei den sechs Versuchen 2 Kameras verloren, und mit einem erfrischenden 'YOU WIN!' war der Film zuende. Ist Arte nicht toll?

Warum ich das erwähne? Nur um Euch alle daran zu erinnern, daß am 3.10. auf Arte ein Beitrag über e-acute kommt, in dem ich erstens in einen Pool springen und zweitens sogar interviewt werde. Letzteres natürlich auf Französisch, weswegen ich gerne eine Video-Aufnahme aus dem Deutschen Programm von Arte hätte, um mal zu sehen, wie die mich untertiteln.

Leider ist das Programm erst bis zum 1.9. online, ich kann also nicht nachgucken, ob die Sendung tatsächlich läuft, das Datum stammt von Marc, dem Regisseur und Kameramann, der die Sendung macht oder gemacht hat.

Umziehen

Letzte Woche habe ich ausschließlich damit verbracht, umzuziehen.

e-acute wird langsam größer, wir haben jetzt sogar einen eigenen Amerikaner. Weil der ja irgendwo sitzen und produktiv sein muß, haben wir bei der Gelegenheit gleich mal einen kleinen Umzug von einem Büro ins nächste gemacht, was natürlich viel anstrengender war, als ich gedacht hätte.

Zunächst einmal mußten wir 7 bohnenförmige Schreibtische in einem 50qm großen Büro unterbringen. Man wundert sich wirklich, auf was für bescheuerte Ideen Designer manchmal kommen. Bohnenförmige Schreibtische sind wirklich extrem unpraktisch. Vielleicht waren die ja für Chefbüros gedacht (ein Schreibtisch auf 100qm), aber sie sind sicher nicht auf gute Raumnutzung optimiert.

Der eigentliche Umzug dauerte dann nur noch zwei Tage, und jetzt sitze ich nicht mehr direkt an einem riesigen Westfenster mit Blick auf die CICA-Auffahrt, sondern in der hinteren Ecke mit Blick auf eine große Stahlkonstruktion.

Wir haben theoretisch ein Fenster nach Süden, aber wie man auf der CICA-Seite sehen kann, hat das Hauptgebäude nach Süden eine große Glasfläche und wir sind quasi dahinter im ersten Stock, da wo es wirklich warm ist.

(A propos Glasfläche: Wetten, daß das ein Architekt aus Paris verbrochen hat? "Au ja, Glas!" - "Wird das nicht im Sommer etwas sehr warm darunter?" - "Wieso? Beim Centre Pompidou geht das doch auch.")

Die Schräge sieht von außen gut aus, aber schon auf der Treppe merkt man, daß es Nachteile gibt, z.B. den Temperaturanstieg von etwa 3° pro Treppenstufe, oder den Umstand, daß die Glaskonstruktion mit Stahlstreben gestützt wird, also von innen nicht sehr durchsichtig ist.

Ich habe also jetzt wieder ein Südfenster, und es ist sogar größer als das bei Eurécom, aber ich kann kaum das Meer sehen, und das finde ich schade.

Sommer

Ansonsten ist es hier in den letzten Wochen unglaublich heiß und teilweise auch ziemlich unangenehm schwül gewesen. Wir haben unsere Mittagessen von 1.5 Stunden auf 30 Minuten verkürzt, weil man es nicht länger aushält, nichtmal im Schatten. Natürlich ist ein klimatisiertes Restaurant keine Alternative, wär' ja noch schöner!

Auch mein neuestes Hobby profitiert nicht gerade von der dicken Luft, ich fahre mittlerweile fast eine Stunde nach Norden in die Berge, wenn ich richtig schön Sterne gucken und Fotos machen will. Daß sich das aber tatsächlich lohnt, kann man hier gut sehen. Demnächst werde ich anfangen, Dias zu machen, falls also jemand noch einen alten Dia-Projektor übrig hat, nur her damit!

Gebadet habe ich übrigens erst zweimal dieses Jahr, zumindest im Meer, und das liegt vermutlich daran, daß ich zwar näher am Meer, aber weiter weg vom Strand wohne. Und es ist auch nicht so schlimm, wenn ihr mich fragt.

Gestern habe ich festgestellt, daß Nice doch einen entscheidenden Vorteil hat: Weniger Touristen pro Einwohner. In Antibes oder Juan-les-Pins kann man zur Zeit nicht Auto fahren, jedenfalls nicht sehr weit oder in kurzer Zeit. Da dies einer der Gründe war, warum wir nach Nice umgezogen sind, fühle ich mich doch ein wenig bestätigt.

Afrika

Jetzt habe ich gerade Arnd und Carine zum Flughafen gebracht. Die beiden fliegen nach Afrika, genauer gesagt nach Kenia. Ich beneide sie ja wirklich, vor allem wenn ich an meine diesjährige Urlaubsplanung denke: Ein Wochenende in Karlsruhe, eine Woche in Italien, ein paar Tage in Hamburg, Auto tauschen (Vorgestern habe ich die 295tkm voll gemacht, wow!), vielleicht ein paar Tage nach Korsika, Weihnachten nochmal nach Hamburg...

Ich hoffe, die zwei machen viele Fotos und gucken auch ab und zu mal nach oben. Da Kenia ja auf der Südhalbkugel liegt, liegen da alle Sternbilder auf dem Kopf. Man kann auch ein paar andere sehen als hier, den großen Wagen z.B. nicht, die Magellanschen Wolken dafür aber doch. Und die Sonne steht im Norden, was wahrscheinlich auch in den ersten Tagen etwas komisch ist.

Zugegeben, das mit der Sonne dürfte die Norddeutschen jetzt weniger schocken, oder höchstens weil man sie sieht, aber ich bin ja Wahl-Südfranzose, für mich spielt das also durchaus eine Rolle. Gnihihi...

Ich wünsche also allen noch einen schönen Spätsommer, macht nichts, was ich nicht auch machen würde und laßt euch vor allem nicht stressen.

Grüßle,
Jan

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