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10 Jahre Berichte!

10 Jahre!

Boah ey! Heute vor genau 10 Jahren habe ich den ersten Bericht aus Frankreich verschickt. Damals noch erstmal nur per Email an ein paar Leute, aber wenige Tage später waren die ersten Berichte dann online.

Mann, mann. Mir kommt das gar nicht so lange vor. Seit 10 Jahren bin ich nicht mehr in Karlsruhe? 10 Jahre Auslandsdeutscher? Kann doch gar nicht sein! Is' aber so.

Und weil dem so ist, möchte ich gerne meinem eigenen Aufruf zur Nostalgie folgen und auf die Stellen in meinen Berichten verweisen, die ich für die besten, wichtigsten oder komischsten halte. Vielleicht ergibt sich dabei ja ein roter Faden, oder man erkennt eine Entwicklung, wer weiß.

Hier kommt also Teil 1 des Rückblickes, "der französische Teil":

1998: Bei "Europas Amerikanern"

In den ersten Wochen scheine ich hauptsächlich in Bars in Nice herumgehangen zu haben, oder bei Carrefour Antibes. Ich durfte meine ersten Erfahrungen mit Crédit Agricole machen, der schlechtesten Bank der Welt (alle französischen Banken dürften in diese Kategorie fallen) und verbrachte einen Abend bei den Filmfestspielen in Cannes.

Im Juni dann hatte ich kapiert, wie man mit einem Minimum an französischer Phrasendrescherei so tun kann, als sei man fließend zweisprachig.

Im August verlor ich meine Gallenblase. Der entsprechende Bericht ist bis heute der am meisten gelesene, Mensch sorgt sich eben um seine Gesundheit. Auch der zweitbeliebteste Bericht stammt von 1998: Eine kurze Geschichte der Französin.

1999: Ich werde 30

Abgesehen vom runden Geburtstag war 1999 recht ruhig. Ich wurde für einen Zuhälter gehalten und beendete endlich mein Studium. Das war alles so unspektakulär, daß ich mir viel Gedanken über das Autofahren machen konnte. Ansonsten verbrachte ich die Zeit im Café du Port oder sonstwie alkoholisiert während halb Frankreich sein Lieblingsspiel spielte: Streik.

2000: Erster Job

Ich hatte meinen ersten "echten" Job bei e-acute. Die Französischen Brummifahrer legten das Land lahm, und Korsika entpuppte sich als so schön, wie ich es in Erinnerung gehabt hatte.

Nach nunmehr zwei Jahren in Frankreich freute ich mich über sprachliche Fein- und Eigenheiten, wie z.B. diese:

"Heute habe ich zufällig herausgefunden, daß 'le pli' eine Falte ist. Nicht, daß das jetzt irgendwie bemerkenswert wäre, aber ich finde es doch nett, daß man beim Frisör, wenn man sich die Haare legen lassen will, nach 'mise en pli' fragt, also letztendlich die Haare gefaltet bekommt."

Aus Der Winter zieht ein

2001: Auf's Land

Nach 3 Jahren in Antibes und Nice zog ich auf's Land, nach Plascassier bei Grasse. Die Pitou gefiel mir offensichtlich gut.

Zum ersten Mal machte ich mir Gedanken über mein Zuhause, meine Herkunft und wohin mich das Leben wohl spülen mochte.

2002: Je chôme

e-acute wurde endlich geschlossen und ich begann, die Umgebung von Plascassier zu erforschen. Außerdem wurde ich schon zum zweiten und dritten Mal Opfer eines Diebstahls.

Ein neues Grüppchen Häuser in Valbonne machte mir klar, warum ich oft ein Problem mit den in der Werbung beliebten Adjektiven habe und ansonsten war ich "Chômeur" und wollte mit den Berichten aufhören.

2003: Das letzte Jahr im Zoo

Ich wußte es noch nicht, aber 2003 war das letzte Jahr im Zoo. Zum Glück konnte ich noch schnell die Gelegenheit wahrnehmen und einmal so richtig in den doch wirklich schönen Mittelmeeralpen wandern gehen.

Ansonsten war es trocken und heiß und Südfrankreich brannte.

Gesamtansicht der Wolke. Nach Nordosten und Südwesten strecken sich lange Schleier aus. Der Flughafen ist rechts der Mitte zu erkennen

Und damit endet der erste Teil meines Rückblicks. Im zweiten Teil geht es nach England und in ein neues Leben. Den zweiten Teil gibt es, selbstverständlich, zum 10-jährigen Jubiläum des Umzugs nach England, also am 23.2.2014. Bin mal gespannt, wo ich dann bin...

Bis bald,
Jan

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