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Ferienbericht 2010

Moin!

Die kurzen Ferien in Algerien waren diesmal nicht so heiß wie sonst, weil ganz untypisch eine Woche lang Nordwind bließ und für angenehme Brise sorgte. Auch das Meer war ein echtes Meer, mit Brandung die einen am Strand zerschmettern wollte, teilweise spektakulär. Sowas mag ich ja.

Leider muß ich dann ja immer recht schnell wieder weg und spreche die nächsten 4 Wochen nur noch per Skype mit den Frauen. Falls das Netz uns läßt...

Fertig für den Strand!

Kulturschock

Im Flugverkehr gibt es das "Rein Raus Ungleichgewicht am Flughafen": Einchecken und Security dauern erfahrungsgemäß viel länger als Aussteigen, selbst wenn man noch auf's Gepäck warten muß.

Ich finde das manchmal fast unangenehm.

Am Flughafen Alger stand ich etwa 90 Minuten in einer "Schlange" vor der Paßkontrolle, d.h. ich war Teil einer wabernden Menge von Leuten, deren Flüge alle ziemlich demnächst abfliegen sollten und versuchte, durch Taktieren und strategische Platzierung möglichst schnell zum Ausgang zu kommen. Algerier können sowas aber viel besser als ich und die meisten um mich herum hatten einen Flug um 12, während meiner um 12:50 geplant war, sodaß ich sicher nicht optimal durch die Schlange durchkam.

Ich war anfangs auch noch ganz gelassen, saß dann letztendlich aber doch erst um 4 Minuten nach geplanten Abflug auf meinem Platz. (Was egal war weil wir wegen der "zähen Sicherheitskontrolle" (O-Ton Cockpit) und einer Notlandung in FRA sowieso erst 70 Minuten später loskamen.)

Nur ich fand's toll. Echte Wellen im Mittelmeer!

In Frankfurt hingegen war ich ratzfatz draußen und stand in der S9 Richtung Rüsselsheim. Dafür war ich irgendwie da noch nicht gewappnet. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, wenn wenigstens das Gepäck ein wenig länger hätte auf sich warten lassen.

Oder vielleicht bin ich auch nur in der Lage, während der zwangsläufig eher langweiligen Phasen einer Reise mein Zeitgefühl abzustellen. Liegt es am Kopfhörer? Bin ich schon wie ein Londoner in der Underground ganz in meiner eigenen Welt ohne jeden Bezug nach draußen?

Das Resultat war jedenfalls ein kleiner Kulturschock.

Lilia traut sich auch nicht so recht in's Wasser.

Kinderlos reisen ist ein Luxus, den ich diesmal gut genutzt habe. Ich hatte nur bis FRA gebucht und hatte somit ein Wochenende Zeit. Das habe ich dann mit zwei kurzen Stippvisiten verbracht, die richtig nett waren. Taugt, mache ich sicher wieder mal.

ICE versus Virgin Pendolino

Jetzt sitze ich im ICE von Frankfurt nach Hamburg, zum ersten Male wieder nach unzähligen Jahren. Mal sehen, wie sich der ICE 1 gegen den Virgin Pendolino behaupten kann.

Die Wagen sind innen drin tierisch groß und die Rückenlehnen sind viel höher als im Pendolino. Das wirkt erstmal gemütlicher, aber auf eine etwas anonyme Art. Hauptnachteil: Man kann nicht so einfach sehen, ob vielleicht sehenswerte Mitreisende im Wagen sitzen. Auf jeden Fall ist hier eindeutig mehr Platz. Hm. Ich nenne es unentschieden.

Der Fahrkomfort ist eindeutig schlechter! Es wackelt mehr und man spürt sehr deutlich die Kurven an der Querbeschleunigung. Wie unangenehm! Klarer Punkt für den Pendolino!

Dem Nüsschen ist das nicht ganz geheuer mit den Wellen...

Die Fenster des ICE sind irre groß, weil ja die Wagen so hoch sind. Eindeutig die bessere Aussicht im ICE, vor allem wenn man bei Frankfurt ist und sich Flugzeuge und später beim Taunus dann Segelflieger ansehen kann. 1:1 also.

Die Trasse des Pendolino führt durch typische, schöne Landschaft, wie es sie im UK überall gibt. Highlight ist die Gegend um Nuneaton. Außerdem freue ich mich immer, daß ich das große Teleskop in Jodrell Bank direkt neben der Bahn sehen kann. Der ICE fährt dafür durch den Taunus. Nadelwaldhügel, Auen, Tunnel und Brücken noch und nöcher, bevor es dann über die eher unspektakuläre norddeutsche Tiefebene geht. 2:1 für den ICE.

Pünktlichkeit wäre sicher auch noch ein gutes Kriterium für einen Vergleich ICE versus Pendolino, aber für den ICE kann ich mich nur auf das berufen, was ich auf twitter mitbekomme und das ist sicher nicht repräsentativ. Dieser ICE jedenfalls ist nur ein ganz klein wenig zu spät. Meine Pendolinos sind quasi immer pünktlich, nur einmal standen wir eine Stunde dumm rum. Kommt halt vor.

Den Punkten nach liegt der ICE jetzt knapp vorn. Zwei Möglichkeiten: a) Ich erfinde noch ein paar Kategorien, bei denen der Pendolino gewinnt, oder b) ich setze mich über die Punkte hinweg, weil der Pendolino gefühlt angenehmer ist.

Wie man es also dreht und wendet: Der Virgin Pendolino ist der klare Gewinner. Wußte ich's doch!

Und jetzt werde ich weiter arbeiten. Nächste Woche geht es beruflich quer durch Europa, von Oldenburg bis Zürich und von da direkt weiter an die Côte d'Azur. Vielleicht gibt es ja dann noch mehr zu berichten.

Adele,
Jan

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