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Feuer und Regen

Grüsse,

WOAH! Schon wieder Oktober! Und der letzte Bericht ist von — uhm — vor Jahren!

Da müsste man wohl mal wieder nachlegen, hm?

Irgendwie komme ich dieses Jahr nicht zum Schreiben. Das könnte damit zusammenhängen, daß ich zwei andere Blogs laufen habe, beide im Zusammenhang mit Arbeit. Oder vielleicht liegt es daran, wie wir dieses Jahr im Haus zugange sind? Oder einfach nur am Alter und den drei Kindern zuhause?

Ach was weiß ich.

Es wird REGNEN!

Frankreich

Wir waren kürzlich (also im Juni) mal wieder 2 Wochen zu Besuch bei Arnd & Carine in Roquefort-les-Pins im Süden Frankreichs.

Im Schnitt fliegen wir alle 2 Jahre runter, und jedesmal wieder triggert die Reise eine intensive Selbstfindung zum Thema "warum zum Teufel wohnen wir eigentlich immer noch in diesem Regenloch?"

Es gibt im Grunde nichts, was uns in Manchester halten würde, mal abgesehen davon daß unsere Kinder hier geboren sind und sich hier damit verständlicherweise zuhause fühlen.

Die Sintflut ist vorüber, das Wasser läuft langsam wieder ab

Darum beneide ich sie übrigens ein wenig. ich fühle mich schließlich seit über 10 Jahren etwas entwurzelt und sehe auch keine Tendenz, daß sich das irgendwie ändern würde.

Je älter die Kinder werden, desto schwieriger wird es werden, sie aus ihrer Heimat herauszureißen, und desto größer das Risiko, daß auch sie Schwierigkeiten haben, neue Wurzeln zu schlagen.

Schön, Warm, Gut

Kontrast ist gut für den Spannungsbogen, daher jetzt etwas nettes.

Wie üblich an der Côte d'Azur haben wir die 7 Tage bei Arnd & Carine ziemlich auschließlich draußen im Freien verbracht. Die Kinder waren praktisch entweder draußen oder im Bett.

Sowas ist super und relativ pflegeleicht für Eltern, besonders in einem Garten dieser Größe.

Insofern hatten wir eine herrlich entspannte Woche.

Man kan sowas schlecht beschreiben ohne langweilige Details ("gestern insgesamt 3h rumgesessen und über XYZ geredet. Danach bei Intermarché 50 Eier gekauft."), also probier' ich's mal andersrum und beschreibe das aufwändigste Projekt der Woche.

Arnd und ich wollten einen Baumstumpf entfernen, weil er in einem zukünftigen Blumenbeet zuviel Platz wegnahm.

Wir begannen am Sonntag mit Motorsäge und viel Hoffnung, mußten aber relativ schnell einsehen, daß Holz ganz schön hart sein kann, wenn es will.

Also zündeten wir nachmittags auf dem Stumpf ein Feuer an.

Am Montag war morgens noch Glut zu sehen, also zündelten wir weiter. Den Nachmittag und Abend verbrachten wir damit, Unmengen Holz nachzulegen, weil es regenete (ja! Das kommt in den besten Familien vor!).

Wider erwarten fanden wir auch am Dienstag wieder Glut vor, ebenso am Mittwoch, Donnerstag und sogar Freitag. Es wurde jeden Tag anstrengender, noch irgendwo im Garten Brennstoff zu finden, aber wir gaben nicht auf.

Ein wenig Spaß hatten wir bei der Sache auch, hauptsächlich weil ich ab und an mit ein wenig Diesel nachhelfen durfte und weil wir entdeckten, daß so ein Laubgebläse unglaublich gut zum Anblasen von Glut geeignet ist. (Ich bin bekennender Materialsportler wenn es um Feuer geht.) Abgesehen davon ist so ein Feuer immer toll, besonders ein großes Feuer.

Feuer und Laubgebläse ergeben zusammen übrigens sehr beeindruckende Temperaturen!

Am Ende hatten wir etwa 80% des Stumpfes verbrannt und mußten am Freitag leider wieder nach Hause fliegen.

Keine Chance gegen Feuer, Diesel und Laubgebläse.

Back Home

Mein Tip für meine Mitbewohner in und um Manchester: Legt alle Festivitäten in die Zeit, wenn wir an der Côte d'Azur sind. Während dieser Zeit ist es traditionell in Manchester warm und trocken.

Das Wetter hält auch immer gerade so lange, daß wir nach unserer Rückkehr noch mindestens einen warmen, sonnigen Tag erleben, bevor es dann wieder anfängt zu nieseln, regnen oder schütten, üblicherweise am Montag.

Wobei wir uns dieses Jahr wirklich nicht beschweren können. 2013 ist das bisher sommerlichste Jahr, das ich hier erlebt habe, mit Temperaturen über 25°ree; an mehr als 10 aufeinanderfolgenden Tagen im Juli. Schon schön.

Wir erinnern uns noch an 2006, das ähnlich schön war. Wir haben unendlich viele Fotos von einer 15 Monate alten Lilia, die im Garten in einem Planschbecken sitzt und sich amüsiert. 2013 ist besser. Angeblich soll es fast so gut sein wie der legendäre Sommer im Jahre 1976.

Wenn ich das richtig verstanden habe, geht es Euch in D-Land nicht anders.

Super!

Soviel für heute,

Jan

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